Schwitzen in den Wechseljahren - everdry Ratgeber
Was tun bei Hitzewallungen? Hormonelle Veränderungen verursachen Schwitzen. Warum das so ist & was Sie dagegen tun können. Jetzt mehr im everdry Ratgeber!
Hitzewallungen, schnelles Schwitzen, Stimmungsschwankungen: jede Frau, die mitten in den Wechseljahren steckt, oder diese bereits hinter sich hat, kennt das. Es ist unfair, dass uns so natürliche Dinge so dermaßen aus dem Gleichgewicht bringen oder sogar richtig belasten können. Nämlich dann, wenn das Schwitzen einfach nur nervt oder wenn es so verunsichert, dass man sich zurückzieht.
Die Wechseljahre (auch Klimakterium genannt) zeichnen sich durch eine große hormonelle Umstellung bei der Frau aus. Die fruchtbare Phase, die mit der ersten Menstruation begonnen hat, wird nun beendet und die sogenannte Menopause beginnt. Diese startet bei den meisten Frauen mit Ende 40 – Anfang 50.
Die Wechseljahre sind häufig anstrengend. Hormonelle Veränderungen – auch bei Einnahme der Pille – können bei der Schweißproduktion den Turbomodus einschalten.
Bis zu 90% der Frauen haben während der Wechseljahre Probleme mit unangenehmen Hitzeschüben. Allerdings ist nicht jede Frau gleich häufig, lang und intensiv von den Hitzewallungen betroffen. Sie können Frauen in den Wechseljahren 3- bis 20-mal am Tag überfallen und können unterschiedlich lang andauern. Manche Frauen spüren schon durch ein Unbehagen oder ansteigenden Druck im Kopf, wenn sie im nächsten Moment ein Schweißausbruch überkommt. Es folgen Wärmewellen, die den Oberkörper, den Hals und das Gesicht überfluten.
Die Hitzewallungen werden außerdem oftmals von Herzklopfen begleitet. In diesem Fall ist das aber kein Zeichen einer Erkrankung, sondern eine natürliche Reaktion des Kreislaufs. Meist beruhigt sich der Herzschlag schnell wieder, sobald die Hitzewallungen vorüber sind. Die Hitzeschübe können auch nachts auftreten und den Frauen den Schlaf rauben. Am Anfang der Wechseljahre sind die Hitzewallungen am häufigsten, danach nehmen sie langsam wieder ab. Nach ein oder zwei Jahren verschwinden sie meist von alleine.
Wechseljahre - Erinnerungen an die Pubertät werden wach
Eigentlich sind Pubertät und Wechseljahre gar nicht so weit voneinander entfernt – abgesehen von den vielen Jahren die dazwischen liegen.
Viele Frauen durchleben in der Menopause fast die gleichen Symptome noch einmal, die sie bereits aus der Pubertät kennen:
Die Stimmung kann sich unvermittelt verfinstern und wieder aufhellen. Mal ist es zu kalt, dann wieder viel zu warm. Das Herz pocht und schlägt einem bis zum Hals. Der Schweiß rennt ohne besonderen Grund oder körperlicher Anstrengung.
Für viele Frauen sind vor allem die Schweißausbrüche sowie die Schlafstörungen die negativsten Seiten der Menopause. Kein Wunder, denn die unvorhersehbaren Hitzeschübe können eine Frau bis zu 20-mal am Tag regelrecht überfallen.
Warum schwitzen Sie in den Wechseljahren oft vermehrt?
Der „Hitzestau“ beginnt im Gesicht und zieht sich dann in Wellen über den Hals bis in den Bauch. Die Blutgefäße weiten sich, die Durchblutung steigt, dadurch rötet sich die Haut, es wird heiß und der Schweiß fließt. Die aus dem Schwitzen resultierende Kühlung normalisiert das Ganze wieder und plötzlich wird aus dem Hitzeschub ein unangenehmes Kältegefühl. Der Nachteil an der ganzen Geschichte ist nicht nur das Unwohlsein, das Hitzewallungen und Schweißausbrüche mit sich bringt, sondern auch die Tatsache, dass sich Frauen in den Wechseljahren dadurch auch schneller erkälten können. Die Schweißflecken auf der Kleidung sowie möglicherweise ein unangenehmer Schweißgeruch geben einem dann meistens noch den Rest.
Der genaue körperliche Prozess, wie es genau zu den Hitzeschüben kommt, ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Einig sind sich aber alle Experten darüber, dass die Hormonumstellung während der Wechseljahre eine wichtige Rolle spielt. Die Östrogen-Produktion sinkt. Das Absinken des Östrogenspiegels verursacht außerdem eine vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin. Die Veränderung dieser Hormonspiegel beeinflusst unter anderem die Wärmeregulation des Körpers.
Neben den Hormonen können auch noch andere Faktoren die Hitzewallungen und Schweißausbrüche begünstigen. Diese betreffen eher den Lebensstil. Eine Veränderung Ihres Lebensstils könnte sich somit positiv auf die Begleiterscheinungen der Wechseljahre auswirken. Beispiele sind:
- Zu viel Kaffee, schwarzer Tee & Alkohol
- Zu stark gewürzte Speisen
- Zu heiße Speisen und Getränke
- Übergewicht
- Stress
- Zu warme Umgebung
- Falsche Kleidung (zu warm, wenig atmungsaktive Synthetikkleidung)
Auch einige Medikamente gehören zu den möglichen Auslösern von Hitzewallungen. Sollten Sie Medikamente einnehmen und sich unsicher sein, ob diese eine Ursache für Ihre Probleme sein könnte, sollten Sie dies umgehend mit Ihrem Arzt besprechen.
Was können Sie gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren tun?
Zu Beginn der Wechseljahre treten Hitzewallungen und Schlafstörungen häufiger auf, nach ein bis zwei Jahren verschwinden sie meist so unvermittelt, wie sie gekommen sind. Wenn die Symptome der Wechseljahre die Lebensqualität beeinträchtigen, kann ein Gynäkologe pflanzliche Präparate, physikalische Therapien oder in schweren Fällen auch eine Hormonersatztherapie verordnen.
In vielen Fällen können aber bereits wirksame kosmetische Mittel gegen Schwitzen in den Wechseljahren schon eine große Hilfe sein! Diese Antitranspirant-Produkte verengen die Schweißporen, so dass das Schwitzen wieder auf einen normalen Schweißfluss reduziert werden kann.
In unserem Lexikon können Sie sich HIER ganz genau über die Zusammensetzung, Anwendung und Wirkung von Antitranspirant-Produkten informieren.
Aber auch ein paar einfache Änderungen der Lebensumstände sowie bewährte Mittel aus der Natur können Ihnen Abhilfe verschaffen. Hier ein paar Vorschläge:
- Treiben Sie mehr Sport & genießen Sie das Leben
Am besten ist Sport an der frischen Luft und in der freien Natur. Hier bieten sich Walken, Radfahren oder Spazierengehen an. Das stabilisiert dem Kreislauf und stärkt Herz & Seele. Und so ganz nebenbei trainieren Sie beim Sport auch Ihr Schwitzverhalten. Lesen Sie dazu mehr in unserem Ratgeber "Schwitzen beim Sport". - Gönnen Sie sich regelmäßige Warm-Kalt-Wechselbäder
Regelmäßiges Wechselduschen stärkt den Kreislauf und trainiert den Stoffwechsel. Hierbei bitte darauf achten, dass Sie immer mit der „Kaltphase“ aufhören. Andernfalls wird der Körper zu stark erhitzt, so dass Sie ungewollt wieder ins Schwitzen kommen. - Kaffee, Alkohol und Zigaretten nur in Maßen genießen, bzw. ganz streichen
Koffein, Alkohol und Nikotin können einen negativen Einfluss auf den Östrogenspiegel haben und somit auf die Temperaturregelung. Wer also ohnehin Probleme mit Hitzewallungen hat, sollte seinen Kaffee-Konsum auf 1-2 Tassen reduzieren und möglichst ganz auf Alkohol und Zigaretten verzichten. - Gesunde Ernährung ist wichtig
Viel frisches Obst, Vollkorn- und Milchprodukte, wenig Fleisch und Fett und ausreichend Trinken (mindestens zwei Liter am Tag) sollten auf Ihrem täglichen Speiseplan nicht fehlen. Als Getränk eignet sich am besten Mineralwasser. Wem dies zu „langweilig“ ist, empfehlen wir ungesüßten Früchtetee oder Saftschorlen im Verhältnis 1:1. Erfahren Sie mehr zum Thema „Ernährung gegen Schwitzen“ HIER in unserem Ratgeber. - Nutzen Sie die Kraft der Natur
Es gibt einige Pflanzen und Kräuter, von denen man davon ausgeht, dass sie sich positiv auf die Wechseljahresbeschwerden auswirken können. Finden Sie hier einige Beispiele:- Traubensilberkerze: Die Extrakte aus der Wurzel dieser Pflanze zählen zu den Pflanzenöstrogenen und wirken wie körpereigene Östrogene.
- Soja: Von asiatischen Frauen ist bekannt, dass sie kaum Wechseljahresbeschwerden haben. Vielleicht liegt das an der Soja-reichen Ernährung? Vermutlich wirken die Soja-Isoflavone auch wie Pflanzenöstrogene.
- Rotklee: Diese deutsche Pflanzenart enthält ähnliche Stoffe wie Soja und kann somit Wechseljahresbeschwerden vorbeugen.
- Salbei: Sie haben während der Wechseljahre Probleme mit starkem Schwitzen und Schweißausbrüchen? Dann ist Salbei oft sehr hilfreich. Als Tee aufbereitet oder als Fertigpräparat regelmäßig eingenommen, kann es vermehrtes Schwitzen positiv regulieren.
Erfahren Sie in unserem Ratgebertext "Hilfe gegen Schwitzen" weitere Tipps darüber, wie Sie die Schweißproduktion hemmen und besser mit der momentanen Lebensphase umgehen können.